Tom Walker macht keine Musik, um allen zu gefallen und sich selbst zurückzunehmen. Ganz im Gegenteil: Der Singer/Songwriter hat sich einen Namen gemacht, sein Debütalbum „What A Time To Be Alive“ an die Spitze der Charts gesetzt und seinen Brit Award gewonnen, weil er so offenherzig ist. Diese glühende emotionale Ehrlichkeit, die sich in seinem aus der Tiefe der Seele kommenden Gesang widerspiegelt, findet sich auch in seinen jüngsten Songs wieder: „Burn“ ist eine ziemlich mitreißende, beatgetriebene Abrechnung nach einer schmerzhaften Trennung, ein Track, auf dem Walker seine soulige und kraftvolle Stimme so richtig zur Geltung kommen lässt. „Freaking Out“ wiederum ist eine erstaunlich klarsichtige ADHS-Hymne um Angst und Kontrollverlust, die dem Schotten Gelegenheit bietet, sensibel und fein zu phrasieren.
Wer den in Kopenhagen lebenden Anders Trentemøller einmal live gesehen hat, weiß um seine faszinierende Fähigkeit, ein Publikum komplett in seine Soundwelt zu ziehen. Und die ist neblig, mysteriös groovend, empathisch. Tanzbare Melancholie könnte man sagen. Stilistisch verwebt Trentemøller dabei Electro mit Shoegaze, Synth- und Dreampop, mal instrumental, mal mit handverlesenen Gastsänger:innen. Zuletzt erschien im Jahr 2022 das Album „Memoria“, auf dem er in Songs wie „Dead Or Alive“ oder „No More Kissing In The Rain“ auch New-Wave-Einflüsse anklingen lässt. Diesmal sind etwa über die Hälfte der Stücke auf der Platte rein instrumental.